Freitag, 15. Juli 2011
pendant la nuit
04:18h, und mir dräut es gilt, mich zu entscheiden.
Dafür, irgendwann selbst Halt sein zu können: zuallervordererst aber mich richtig und final zu entscheiden, mit aller Kraft und allem Bewusstsein. Dumm nur, dass gerade diese beiden Instanzen derzeit fehlen und die antizipierte Fehlerquote somit ins Unermessliche wächst.

Alleine: du schnarchst drüben, mit Katze am Fußende und Kater im Arm, Und ich kann es kaum glauben, dass es zwei Jahre sind, weil es mich immer noch wortlos zurücklässt. Und du mich ebenso - nicht zurücklässt, aber mich haltend Raum lässt.
Und ich wäre gerade gerne bei dir.

Und irgendwie bin ich es auch.



Sonntag, 10. Juli 2011
weg-gehen
Du hast Geburtstag.

Du hast Geburtstag, und ich kann dir nicht einmal ganz einfach alles Gute wünschen.

Ich habe mich in den letzten Tagen gefragt, wer von uns beiden sich mehr vorgemacht hat, das verquere Hin und Her und Wieder Freundschaft zu nennen. Spätestens als ich mir Sorgen machte dir könne etwas passiert sein.. wie oft habe ich das schon, wenn du dich –scheinbar- grundlos davon gemacht hast?

Du hast Geburtstag, und ich kann dir nach all den direkten und indirekten Bitten, zumindest leise und abschließend zu sagen dass es dir wenigstens gut geht.. nichts mehr sagen, weil ich nicht mehr als auf den Knien rutschen kann.

Und das eine Rolle ist, die zwar wunderbar in mein derzeitiges Verhalten passt, mir aber eigentlich nicht eigen ist.


Wieso all den Dingen so demütig Raum schaffen, indem man denkt und denkt und denkt und dabei sitzen bleibt, statt einfach gedankenlos zu tun? Sicherlich weil man weiß, wie schwer die Konfrontation fallen wird. Und die Einsicht, dass nicht alles auf einmal geschafft werden kann, am Rockzipfel zerrt und versucht, einen schon vor dem kleinsten Schritt zu Fall zu bringen versucht. Weil Innen und Aussern so uner.füllbar scheinen, ob nun mit Inhalt oder Gewicht oder Gefühl.

Zwei divergente Szenarien: Gehen und Befreien, zu jeweils unterschiedlichen Preisen. Aber gehen ist essentiell,denn der Horizont ist eng und bekannt.

Je ne sais pas ce que va se passer. Doch die Ratio weiß, dass es zumindest anders werden muss – ob es nun gut oder schlecht ausgeht. Hauptsache: Atemmaske aufsetzen, und durchwaten.

Jedenfalls woandershin als hier.


Au revoir mes lecteurs.



Freitag, 8. Juli 2011
schlagend(...)
Die ganze Welt wird zum kleinen Ausgangspark einer gesichtslosen psychiatrischen „Heilanstalt“, der nur unter Begleitung zu betreten ist. Bewusstlos zu werden –oder zu sein- hilft allerdings wenig aus der Situation; schiebt die notwendigerweise stattfindende Konfrontation nur weiter nach hinten. Auf Später, auf Werweißwasdannseinwird. Wird es zu eng, wird es zu weit?`Was ist, und vor allem was wird sein?

„Depression ist wie eine Schwiegermutter – unangenehm, wenn sie zu Besuch kommt, aber irgendwann wird auch sie endlich wieder gehen, und man kann aufatmen.“ Ist das so? Und bin ich dann nicht schon ewige Zeiten verehelichte Gastgeberin?
Und wenn es nicht nur die alte Schranze wäre.

Dummerweise – oder glücklicherweise? – enthebt es einen nicht aller Rationalität.

Vielleicht zu viel Raum, der Versagen zubilligt. Vielleicht zu wenig, um zumindest einigen Spitzen nachzufühlen.



können und wollen
Wo beginnt das Leiden und wo endet Zweckoptimismus? Ungewohnt, auf sich aufzupassen, weil da jemand Verletzbares ist. Alles scheint so viel seichter, flacher, keine Möglichkeit mehr, den Atem weidwund abzuschneiden. Und eigentlich ist das auch etwas Gutes.

Oder vielleicht ist es schwierig, nicht mehr einfach nur einer Person alle Revolte, allen Widerstand zu widmen in der Absicht, niemalsnicht genau so zu werden; mit jedem Gefühl, jedem Wort und jedem Tun dagegen zu handeln: Hauptsache dagegen.
Dass all das billige Makulatur war trifft im Nachhinein mehr als jede andere vermeintliche Erkenntnis.

Und wohin?
Wohin mit der Masse Mensch, und wohin damit wenn sie größer, ausufernd, überbordend wird?
Wie schafft man es, sich selbst zu tragen wenn man bisher nur gelernt hat zu zerstören, was von einem in den luftleeren Raum geworfen ist?

Abstruse Realität, dass man nur positiv umlernen kann, während man bisher lediglich Bewusstlosigkeit, Scham und Zerstörung gelernt hat um zu entkommen. Wie viel mehr Wege, Betrachtungen, mögliche Selbstzuschreiben bleiben übrig?


.. Was bleibt ist das Gefühl, als 53kg- Klumpen in den Raum gespuckt worden zu sein. Und nicht zu wissen, wohin mit all dem Ballast. Für mich selbst und vor allem all die anderen.
Geformt und manipuliert bis in die Unkenntlichkeit.